Das schwarze Auge - 59. Runde der Kampagne: Greifenfurter Adel
Wir saßen in der Gaststätte des Hotels Zum Erhabenen Mhanadi, als ein Junge mit einer Nachricht zu uns kam. Am Hafen, so sagte er, würde ein neuer Freund unsere Hilfe benötigen.
Wir waren uns sicher, dass die Botschaft von Yorlak Barbrück stammte, und machten uns sofort auf den Weg. Noch bevor wir den Ort erreichten, hörten wir das Raunen der Menschenmenge, die sich an den Docks versammelt hatte.
Als wir um die Ecke bogen, sahen wir den Grund: Eine aufrecht stehende Echse, von Arbeitern umringt, stand regungslos da und schien auf etwas zu warten. Es musste sich um einen Achaz handeln. Ich hatte schon von ihnen gehört, aber noch nie einen mit eigenen Augen gesehen. Den Hafenarbeitern in Khunchom schien es ähnlich zu gehen – ihre Verunsicherung war spürbar, und die Menge drohte in Panik zu geraten.
Und es kamen immer mehr Menschen. Wir mussten handeln. Stordian trat vor und verschwand in der Menge. Er hatte ein paar Anwesende erkannt und hoffte, beruhigend auf sie einzuwirken. Aus der Masse heraus rief er etwas zu Gray, das ich nicht verstand – aber der Achaz verstand es offenbar.
Ob es Zufall war oder mehr, lässt sich schwer sagen. Doch der Achaz verstand unsere Sprache. Und Yorlak wusste offenbar von seiner Ankunft. Es blieben viele Fragen offen, aber zuerst mussten wir unseren ungewöhnlichen Begleiter in Sicherheit bringen.
Damit er nicht zu sehr auffiel, gab Gray ihm seinen Umhang. In den Stoff gehüllt, die Kapuze tief über das Gesicht gezogen, folgte uns das Wesen. Wir brachten es in ein Hotel, das – gegen das entsprechende Entgelt – keine Fragen stellte.
Dort stellte sich der Achaz als Nga’Churr A’Sar vor. Er war auf dem Weg nach Selem – ausgerechnet dorthin, wo das Hauptkloster der Noioniten liegt. Und dort hofften auch wir, mehr über das Schicksal des alten, wahnsinnigen Abtes zu erfahren.