Das schwarze Auge - 58. Runde der Kampagne: Greifenfurter Adel
Gray wurde bei unserem letzten Kampf schwer verletzt. Daher brachten wir ihn zurück ins Hotel Erhabener Mhanadi und Stordian versorgte seine Wunden. Uns war klar, dass er eine Weile im Bett bleiben musste.
Am Abend besuchten Stordian, Link und ich erneut die Zwerge Thordra und Gundrabosch Eisenhammer in ihrer Schmiede, um dort nach Hinweisen zu suchen. Links Begeisterung hielt sich in Grenzen, denn seiner Meinung nach war Gundrabosch durch seine Goldgier selbst an allem schuld. Da Stordion unvoreingenommen war und auch nicht am Kampf gegen die verdrehten Elementargeister teilgenommen hatte, führte er die Befragung der Zwerge. Leider brachte uns dies keine neuen Informationen, verhärtet aber den Verdacht, dass es sich bei der Gestalt, die Gray gestehen hatte, wirklich um Pentagor Dunkelstein gehandelt haben könnte.
Nach dem Gespräch durchsuchten wir die Schmiede und Stordian gelang es, einen Brocken des seltsamen Erzes zu finden. Es war dunkel, von grünen und lila Adern durchzogen und hatte eine unheimliche Aura. Stordian wickelte es in Stoff und Leder und nahm es an sich. Als wir die Zwerge verließen, konnte man Thordra ansehen, dass sie froh war, dieses Zeug aus dem Haus zu haben.
Da es schon spät war, kehrten wir zurück ins Hotel, um bei einem gemeinsamen Abendessen die Lage zu besprechen, doch während Link, Stordian und ich auf unsere Essen warteten erspähten wir zwei alte Bekannte, die sich ebenfalls in der Gaststube des Hotels aufhielten. Branibart Pausbäcker und Roban Honorald, die ebenfalls ein Abendessen zu sich nahmen, waren scheinbar in einem Gespräch vertieft, als wir uns nach kurzem zögern zu ihnen begaben. Link überraschte Aussage, dass es sich um einen Zufall handeln musste, verneinten die Beiden. Sie hatten uns erwartet. Mehr noch, sie hatten einen Auftrag für uns. In einem Lagerhaus nahe dem Dock am Hafen lag ein Päckchen, welches den beiden gehörte. Allerdings hatten sie keinen Zugang zum Lagerhaus und an diesem Punkt baten sie uns um Unterstützung. Wir sollten dieses Päckchen für sie abholen.
Am Lagerhaus patrouillierte die Stadtgarde, aber davon abgesehen schien alles ruhig zu sein. Spielend gelang es uns, den Soldaten aus dem Weg zu gehen und Link öffnete mit spielender Leichtigkeit die Tür des Lagerhauses. Doch als wir eintreten wollten, wurden wir von einem Plätschern im Wasser des Hafenbeckens abgelenkt. Ohne Vorwarnung und eher wir uns versahen, wurden wir von einem schleimigen, stinkenden Etwas angegriffen.
Im spärlichen Licht, das aus der offenen Lagerhaustür fiel, wehrten wir uns nach Leibeskräften und konnten nach einem kurzen Kampf dieses Etwas besiegen. Wir waren uns nicht sicher, was es war, aber aufgrund der anderen Vorfälle hatten wir den Verdachte, dass es sich um ein Unelemtar des Wassers handeln musste. Aber es wäre sicherlich hilfreich, wenn wir uns das Dock nochmal mit Gray anschauen würden, wenn es ihm wieder besser geht.
Doch dies war nicht die Zeit Gedanken und Spekulationen nachzusinnen. Wir hatten ein ganzes Lagerhaus zu durchsuchen und der vage Hinweis, dass wir nach einem Sack an der Nordwand Ausschau halten sollten, schränkte den Umfang der Arbeit nur unbedeutend ein. Zu unserem Glück wurde das Lagerhaus nur von einem Bluthund bewacht, den wir schnell vertreiben konnten und auch den Sack konnten wir an der beschriebenen Stelle finden.
Als wir wieder im Hotel waren, trafen wir uns mit Branibart und Roban in den Stallungen. Es kann nie schaden, den Blicken neugieriger Augen zu entgehen. Gemeinsam öffneten die beiden Händler den mit Heu ausgestopften Sack und brachten einen wunderschön gearbeiteten Kurzbogen maraskanischer Machart zum Vorschein. Mit den Worten “den brauchen wir nicht”, übergab Branibart dan Bogen an Link und Roban ergänzte:
“Es gibt Dinge, die werden nicht geschaffen, sie geschehen. Dieser Bogen… Sicherlich nur ein gewöhnlicher Bogen – wenn man noch nie von tanzenden Füchsen, flüsternden Blättern und nächtlichen Zufällen gehört hat.”