DSK Session 15 - Aus den Erzählungen von Benjamin Büchernase

Schätze und andere Fundsachen.

Dieses wunderschöne Kleeblatt auf der Karte veranlasste mich, an der passenden Stelle im Tempel einmal genauer zu suchen. Mit Fug und Recht kann ich behaupten, dass es kein Zufall war, dass ich genau dort diese Kiste gefunden habe. Auch das Schloss war kein Problem für mich. Die Symbole auf der Karte waren selbstverständlich die Lösung für dieses Rätzel. So kamen wir zu einigen wirklich schönen Edelsteinen.

Von meinem Erfolg beeindruckt wollten meine Kameraden auch ein wenig buddeln, doch das, was sie ausgruben, war uns nicht freundlich gesonnen. Jack brachte eine Monstrosität zum Vorschein, wie ich sie noch nie gesehen habe. Ja noch nicht einmal gelesen habe ich darüber. Das Ding sah aus, als hätte ein Verrückter mehrere Zweibeiner miteinander verknotet. Es bewegte sich auf Händen und Füßen und ich konnte nicht erkennen, wo oben und wo unten war. Als ob dieses Unding nicht Warnung genug gewesen wäre, fing auch Ruben noch an zu graben, während ich mich mutig an Jacks Seite stellte.

Das, was Ruben da ausgrub, war in keinster Weise besser als Jacks Untier und Beide waren nicht sonderlich gut gelaunt. Das Ding aus Armen und Beinen griff mich an und hätte mir auch beinahe ein frühes Ableben beschert. Allerdings gelang es Inigo und Jack mich aus dem Tempel zu tragen, während Ruben die Nachhut bildete. Ich glaube Ravenna war schon mal vorgegangen.

An der frischen Luft spendierte mir Ruben erst einmal einen Heiltrank, den ich auf Grund meines Heldenmutes auch sehr nötig hatte. Leider währte der Frieden nur kurz. Warna Perlenglanz und die fünf Krallen schienen schon auf uns gewartet zu haben.

Ja, es waren wieder fünf. Allem Anschein nach gab es einen neuen Five. Dafür wollte der alte Quatre aber die Krone von Toblin haben. Unverschämt wie er war, behauptete er, dass es sogar an der Zeit gewesen wäre, dass wir endlich einmal aus diesem Tempel herauskamen. Verständlicherweise zögerten wir ein wenig und Quatre wurde ungeduldig. Ich hielt es für keine gute Idee einem Kater wie Quatre die Krone eines Drachens aus einem uralten Tempel zu überlassen. Jack sah dies scheinbar nicht so eng und gab Quatre das Ding. Dieser sagte sogar noch süffisant, dass er uns dafür vielleicht irgendwann mal einen Gefallen tun würde. Persönlich erachte ich dies jedoch tendenziell als eher unwahrscheinlich.

Wir zogen uns erst einmal in die Taverne zurück und Ravenna versuchte auf eine ganz rührende Art sich um mich zu kümmern. Ich glaube, sie hängt wirklich sehr an mir und mein heldenhafter Einsatz muss sie wirklich beeindruckt haben. Dennoch, ein paar Tage dauerte es schon, bis es uns allen wieder etwas besser ging. Als wir uns letztlich alle in der Milchschenke versammelt hatten, berichtete Lysa uns, dass die Drei Krallen mit uns reden wollten. Nach dem Gespräch mit Quatre erachtete ich dies als eine weniger unangenehme Sache, ging aber nicht davon aus, dass es etwas Gutes bedeuten würde.

Wie ich mich doch getäuscht hatte. Die Drei Krallen hatten zum Essen im Tanzsaal geladen und bedankten sich bei uns. Alles war prachtvoll und festlich. Ravenna fing sogar ohne Musik an, zu tanzen. Niedlich wie sie immer versucht, meine Aufmerksamkeit zu erlangen. Aber ich schweife ab. Es war prachtvoll und nahezu alle waren da. Lediglich Sial, Warna und die fünf Perlen fehlten. Dies trug in meinen Augen aber eher zur guten Stimmung bei und zusammen mit Inigo machte ich mich über das herrliche Essen her. Ein wahrer Genuss, der zumindest so lange anhielt, bis Inigo meinte, dass wir ganz dringend gehen sollten.

Wie sich herausgestellt hat, hatte er Draußen etwas gehört und als er nachsehen war, stolperte ihm eine Katze mit einem Beil in der Brust in die Arme. Scheinbar war sein erster Gedanke, dass man so ein Beil immer mal gebrauchen könne und daher nahm er eine Mordwaffe an sich. Das Blut an seiner Kleidung machte die Situation nicht weniger verdächtig. Irgendwie gelang es ihm Inigo zu alarmieren und der sorgte dafür, dass wir noch am selben Abend nach Havena aufbrachen.

Wieder Zuhause

Unsere Zeit in Wolldorf war interessant und aufregend. Umso mehr freute ich mich auf ein paar ruhige Tage in Havena. Ich würde es mir in meiner Kiste bequem machen und mein Zweibeiner dürfte mich mit Leckereien versorgen und kraulen. Ich würde ein bisschen lesen und ganz viel schlafen.

Irgendwie kam es aber anders. Auf dem Weg in die Stadt hinein trafen wir auf Don Gato, den Patron von Havena. Alle Katzen wissen, dass hier nichts ohne seine Zustimmung läuft und nun wollte er mit uns reden. Er muss auf uns gewartet haben, denn er sagte, dass es auch mal an der Zeit gewesen wäre, dass wir von unserem Ausflug zurückkämen, und ich fragte mich, warum immer alle auf uns warteten und warum sie dabei so wenig Geduld hatten.

Apropos Geduld… geduldig sahen die beiden Leibwächter des Dons, zwei riesige Pradel, nicht aus. Mit allem Respekt und der gebotenen Freundlichkeit bat ich den Don uns zu erläutern, warum uns die Ehre seiner persönlichen Aufmerksamkeit zuteilwurde. Der ungekrönte König von Havena berichtete, dass wir vor einer Weile auf dem Fischmarkt für Aufsehen gesorgt hätten und ein Mensch uns entdeckt hätte.

Dies alles wäre nicht passiert, wenn die anderen schon damals auf mich gehört hätten und nicht in ihren Klamotten zu der Frau in dem Fischladen gegangen wären. Mich hingegen, der sich der Zweibeinerin nackt präsentiert hatte, hätte diese auf alle Fälle für eine ganz normale Katze gehalten. Nun hatte die Frau aber auch aufrechtgehende Katzen in Kleidung gesehen und musste dies auch anderen Zweibeinern erzählt haben. Doch Don Gate hatte das Problem gelöst. Auf sehr unschöne Art und Weise, aber zumindest würde die Frau nicht mehr von Katzen in Kleidung erzählen. Dummerweise schuldeten wir ihn nun etwas und der Don wäre nicht der Don, wenn er uns nicht direkt auch daran erinnert hätte.

Ravenna sah dies scheinbar nicht exakt so wie der Don und ich versuchte mein Bestes, sie zu überzeugen. Freundlicherweise gab uns der Don ein wenig Bedenkzeit und die Möglichkeit ihm einen Gefallen zu tun oder ihn mit 5000 Mondglöckchen auszuzahlen. Bei dem Gefallen handelte es sich darum, einem Rivalen von ihm, einem Kater aus Al’Anfa namens Ramon einen besonders prächtigen Vogel zu stehlen, den dieser sein Eigen nannte.

Noch in der Taverne unter den Riesen, umschmeichelt von der Fürsorge der Guten Layla, diskutierten wir, was wir den nun tun sollten. Da mich das hin und her der Argumente langsam ermüdete schlug ich vor, dass wir uns zumindest mal das Anwesen, in dem Ramon residierte, ansehen könnten. Hierbei handelte es sich um ein großes Haus mit einem Ladengeschäft für Stoffe und einem wunderschönen Garten.

Wo wir nun schon einmal hier seien, so schlug ich vor, könnten wir uns ja auch gleich einmal umsehen und gesagt getan schlichen wir uns auf das Anwesen. In den Ställen und der Werkstatt fanden wir nichts von Interesse aber bei den Stoffen musste ich mich schon ein wenig zusammenreisen, mich nicht darin zu wälzen. Als Jack jedoch eine Flasche umstieß mussten wir erst einmal schnellstmöglich den Rückzug antreten. Zum Glück kehrte nach kurzer Zeit wieder Ruhe ein und wir setzten unsere Erkundung des Haupthauses fort.

Noch bevor ich ihn sah, roch ich den Hund, der auf einem bequemen Sofa schlief und warnte die anderen. Inigo nahm sich der Sache an und schlich sich an den Köter heran. Jack und ich taten es ihm gleich und gemeinsam beseitigten wir die Gefahr.