Das schwarze Auge - 42. Runde der Kampagne: Greifenfurter Adel

Von dem Dach des südlichen Lagerhauses aus versuchten wir einen Überblick über die Lage zu bekommen. Gray hatte es ziemlich erwischt, aber er würde durchhalten. Zu unserem Glück kam, wie durch einen Zufall, Andaryn auch noch zum Lagerhaus. Dieser hatte uns in der Herberge gesucht und da er uns dort nicht gefunden hatte, beschlossen sich noch einmal am Lagerhaus umzusehen.

Die Situation war nun wie folgt. Bis auf Zayn waren wir vollzählig. Andaryn und Gray standen vor dem Westtor und der Rest von uns kauerte auf dem Dach des Lagerhauses. Link erkundete durch die Oberlichter das Innere des Gebäudes, konnte aber nichts Ungewöhnliches im Gebäude entdecken. Der Hof hingegen wurde jedoch von vier Wehrheimer Bluthunden bewacht, welche sich zu unserem Glück der Nachtruhe hingaben.

Link gelang es, vom Dach aus, den Hund, der uns am nächsten war mit seinem Bogen zu erschießen. Wir ließen ein Seil hinab, mit dem Andaryn und Gray über das große Tor klettern konnten. Danach kletterten wir mit demselben Seil das Gebäude hinunter. Leider rutschte Boronep dabei ab und landete, Gesicht voran, in einigen Kisten. Der hierbei entstandene Lärm ließ die Hunde aufschrecken, die noch Sekunden zuvor friedlich geschlafen hatten.

Andaryn stellte sich den Tieren, die bellend und knurrend auf uns zustürmten, entgegen. Dies ermöglichte es uns Boronep zu helfen und uns um die Arbeiter oder Wachen des Lagerhauses zu kümmern, die alarmiert von den Hunden, aus dem nordwestlichen Gebäude gestürzt kamen. Warum so viele davon zu solch später Zeit im Lagerhaus waren, war uns ein Rätsel.

Link öffnete eine Tür des Gebäudes und hatte großes Glück nicht von einem Bolzen aus Federigos Armbrust getroffen zu werden. Auch Gonzalo Jurios war anwesend und allem Anschein nach handelte es sich bei ihm um einen fähigen Schwarzmagier. Er beschwor eine Art Schatten, welcher sich auf uns stürzte.

Während es uns gelang, Federigo innerhalb weniger Minuten auszuschalten, so erwies sich Gonzalo als deutlich gefährlicher. Wir kämpften tapfer gegen ihn und die anderen und es gelang uns, einen nach dem anderen in die Flucht zu schlagen, was mich ein wenig verwunderte. Meiner Meinung nach wäre es deutlich sinnvoller gewesen, uns so lange im Kampf zu binden, bis die Stadtwache alarmiert gewesen wäre und uns umstellt hätte. Doch wir es schien waren die Zwölfe uns gewogen.

Nachdem alle Feinde geflohen waren, begannen wir das Lagerhaus zu durchsuchen. Unter einigen quietschenden und knarzenden Dielen fanden wir einen Zugang zu einer Höhle, in welche wir hinabstiegen. Hier unten hatten unsere Widersacher einiges an Materialien gelagert, bei denen unser Alchimist Boronep davon ausging, dass es sich um Ingredienzien für das Herstellen von Rauschgiften handelte.

Nachdem wir einen weiteren Wächter besiegt hatten, fanden wir hinter einer metallverstärkten Türe Aishulibeth. Sie war verzweifelt, ängstlich und ausgezehrt, aber nachdem Gray ihr sagte, dass Mahmud uns um Hilfe gebeten hatte, erkannte sie ihn aus den Erzählungen ihres Liebsten.

Doch für allzu viel Freude hatten wir keine Zeit. Die Gefahr, dass Aishulibeths Häscher mit Verstärkung zurückkommen könnten, war zu groß. Daher verließen wir nicht nur schleunigst das Lagerhaus, sondern gleich die ganze Stadt. So machten wir uns noch in der Nacht auf zum Ewigen Konzil der Elementaren Gewalten im Raschtulswall.

Mahmud war außer sich vor Freude seine Aishulibeth wieder in Sicherheit zu wissen. Befreit von der Last, die auf ihm lag, fand er neuen Mut und neue Energie. Es gelang ihm, einige Gefallen einzufordern und einiges Weiteres zu organisieren. Dies ermöglichte es uns noch weitere Zeit in der Fakultät des Eises und in der Nähe der riesigen Bibliothek zu verbringen. Darüber hinaus bekamen wir einiges an Hilfe bezüglich der Recherche hinsichtlich der Schriftrollen.

Daher hatten wir innerhalb von einigen Tagen einen wahren Berg an Schriftrollen, Folianten und Büchern, den wir studieren konnten.