Das schwarze Auge - 39. Runde der Kampagne: Greifenfurter Adel

Als wir die Titanenfeste Drakonia erreichten, wurden wir am Tor des Lichtvogels von Mahmud ibn Umran sal Hidaybeth Al’achami freundlich begrüßt. Dieses beeindruckende Bildnis des Allvogels, zusammengesetzt aus Edelsteinen größter Reinheit, zierte den gewaltigen Felsblock, der den Eingang zur Festung bildete. Nachdem wir das Tor passiert hatten, erstreckte sich vor uns der monumentale Hauptgang, der bis ins Herz der Festung führte. Während wir unseren Weg fortsetzten, bemerkte ich, wie Mahmud und Gray in ein fröhliches Gespräch vertieft waren. Die beiden scherzten und lachten, als wären sie alte Freunde. Offenbar hatten die beiden Eiselementaristen eine großartige gemeinsame Studienzeit verbracht.

Ihre Vertrautheit ließ mich an meine eigenen Erfahrungen am Kaiserlich Garethischen Lehrinstitut der angewandten kombattiven Magie, vom Schwert und Stabe zu Gareth denken. Dort herrschte zwischen den Studiosi allerdings ein bisschen mehr Konkurrenz als das freundschaftliche Verhältnis, das ich hier beobachtete.

Grays Kollega bracht uns in Wohnräumen der Fakultät des Eises unter, welche nicht weit von der enormen Bibliothek des Ewigen Konzil der Elementaren Gewalten im Raschtulswall entfernt lag. Wobei ich betonen muss, dass diese Angabe auf Grund der schieren Größe der Anlage als relativ zu erachten ist. Dank dieser überraschenden Gastfreundschaft war es uns möglich einen ganzen Monat ungestört in der Bibliothek zu studieren.

In unserer Freizeit erkundeten wir die beeindruckende Titanenfeste Drakonia. Wir besuchten die Haupthalle der Fakultät des Humus, die einer idyllischen Wiesenlandschaft glich, und bewunderten die üppige Flora und Fauna. In der Fakultät des Wassers bestaunten wir die teilweise überfluteten Hallen mit ihren Hausbooten und Inseln. Die trockene Hitze der Fakultät des Feuers mit dem ewig brodelnden Lavabecken und dem Podium für rhetorische Übungen beeindruckte uns ebenso wie die frostigen Hallen der Fakultät des Eises mit ihrem gefrorenen See.

Im Turm der Fakultät der Luft bestaunten wir die schwebenden Plattformen und die Wiesen und Bäume, die der Wind im Laufe der Zeit hierher getragen hatte.

Ehrfürchtig betraten wir die sechs Hallen der Elemente, jede ein Heiligtum für ihr repräsentiertes Element. Im Zentrum thronte die Drachenhalle mit den gigantischen Statuen der Hohen Drachen. In der Fakultät des Erzes wandelten wir durch höhlenartige Hallen mit Tropfsteinformationen und rätselhaften Felsen in Gestalt einer vierarmigen Figur.

Während unseres Aufenthalts hatten wir sogar das Glück, einen Blick in die erst kürzlich entdeckten Hallen der H’Czyme zu werfen - alchimistische Laboratorien von wahrhaft drachischen Ausmaßen. Und natürlich ließen wir uns die Ewigen Gärten nicht entgehen: den Fließenden Garten mit seinen sich kreuzenden Bächen und Wasserskulpturen, den von Tornados umtosten Sturmpalast und das meditative Labyrinth der Eiskristalle.

Besonders faszinierend fand ich jedoch die kolossale Bibliothek mit ihren endlosen Regalreihen voller Bücher, beschrifteten Steintafeln und Monolithen. Die Hüterin der Schriften Falka von Paavi führte uns, bei unserem ersten Besuch, durch das beeindruckende Archiv des Wissens, in dem wir so viel Zeit verbrachten.

Bei unseren Studienarbeiten konzentrierten wir uns zuerst einmal auf das Werk über Gemäuer, einem Jahrhunderte alten Codex, die Rolle der Ruine und in Teilen auf die Rolle des Schattentores und uns gelangen die folgenden grundlegenden Erkenntnisse.

  • Schon in den ersten Erzählungen über den Kontinent Aventurien finden sich Berichte über die Ruine es alten Turms.
  • Der alte Turm wird auf Karten gezeigt, auf denen auch die Orte verzeichnet sind, an denen sich heute einige der bedeutendsten magischen Akademien befinden.
  • An dem Ort, an dem der Turm errichtet wurde, kreuzen sich zwei Kraftlinien oder vielleicht Treffen sogar vier Kraftlinien aufeinander.
  • Die orthogonal aufsteigende Kraftlinie ist eine Besonderheit. Etwas Vergleichbares wird mit der Dämonenschmiede Yol-Ghurmak in Verbindung gebracht, welche gleichzeitig in der gleichnamigen Stadt und den Niederhöllen liegt. Hier gibt es scheinbar eine Verbindung zur Rolle des Schattentores.
  • Die Ruine nahe des Finsterkamms scheint jedoch nicht durch eine göttliche oder dämonische Entität beeinflusst zu sein. Dies könnte darauf hindeuten, dass der Ort neutral ist… Oder er ist seit Äonen umkämpft.
  • Sophie, die Tochter des Försters, ist eine Hesinde-Geweihte und berichtet uns, dass sie in der Nähe des Turms eine starke Verbindung zur Göttin hatte.
  • Amazeroth, der erzdämonische Widersacher der Gottin Hesinde, steht für verbotenes und vergessenes Wissen, Täuschung, Irrsinn und Wahn. Ein Motiv, dass sich auch auf der Rolle des Labyrinthes widerspiegelt.