Das schwarze Auge - 38. Runde der Kampagne: Greifenfurter Adel

Nachdem wir Burg Finster hinter uns gelassen hatten, führte unser Weg am alten Turm vorbei. Dort stießen wir auf Boronep Hairan, der sich im Haus des Försters niedergelassen und in der Region um den alten Turm herum nach Ingredienzien für seine alchimistischen Arbeiten suchte. Wir machten ihm klar, dass er leider nicht im Haus des Försters bleiben konnte, da es in Anbetracht der Schwarzpelze in der Region zu gefährlich sei. Auch würde das Haus für den nächsten Förster des Junkertums benötigt.

Wir boten ihm an, ihn auf unserer Reise nach Gareth zu begleiten, was er dankend annahm, da er in der Hauptstadt des Mittelreiches nach alchimistischen Rezepten suchen wollte. Doch bis dahin war es noch ein weiter Weg und gemeinsam setzten wir unsere Reise durch die Wälder östlich des Finsterkamms fort.

Das schlechte Herbstwetter und der aufgeweichte Weg setzen uns und unseren Pferden zu, dennoch gelang es uns recht zügig bis nach Greifenfurt zu kommen. Dort ließen es sich Andaryn und Gray nicht nehmen, ordentlich zu feiern.

In Eslamsroden zwang uns die Erschöpfung unserer Pferde zu einem Tag Rast. Im Gasthaus “Zum bleichen Orkenschädel” trafen wir auf unseren alten Freund Calvin Cordozar Broadus Jr., der uns einen lukrativen Auftrag vermittelte. Erneut sollten wir mit Roban Honorald und Branibart Pausbäcker nach Gareth reisen, um deren Handelswaren auf dem Weg in die große Stadt zu beschützen. In einem verborgenen Keller unter der Taverne verhandelten wir geschickt über unsere Entlohnung und einigten uns schließlich auf stattliche 400 Silberstücke.

Von Eslamsroden aus gelangten wir mit einem kurzen Zwischenstopp nach Wehrheim, wo uns die ungewöhnliche Ruhe überraschte. Um Perz machten wir einen weiten Bogen, da das Dorf uns zu still erschien und wir einen Hinterhalt befürchteten.

In Gareth angekommen, ließen es Link, Gray und Andaryn so richtig krachen. Wir anderen nutzten die Zeit, um unsere Vorräte aufzustocken und uns hinsichtlich des Tagesgeschehens auf dem Laufenden zu halten. Nach einer kurzen Beratung beschlossen wir, die Bibliotheken der Hauptstadt vorerst links liegen zu lassen und stattdessen schnellstmöglich nach Drakonia aufzubrechen. Trotz des schlechten Wetters kamen wir einigermaßen gut voran.

Von Silkwiesen aus führte unser Weg durch den Grambusch, wo dichte Bäume uns zumindest etwas Schutz vor dem Regen boten. In Wieha gönnten wir uns und den Pferden eine kurze Rast, bevor wir über Aubein nach Eslamsgrund gelangten. In Steynebruk suchten wir Unterschlupf in einem kleinen Gasthaus, um uns aufzuwärmen und zu trocknen. Am nächsten Morgen brachen wir früh auf, um über den Zedernhof nach Rior zu gelangen. Der Regen hatte inzwischen nachgelassen, doch der Wind blies uns eisig ins Gesicht. Grannerau, die südlichste Siedlung des Königreiches Garetien, erreichten wir erschöpft und durchnässt. Hier betraten wir das Fürstentum Almada und hofften auf besseres Wetter. Doch auch auf dem Weg über Franfeld nach Wilsemund blieb es ungemütlich. In Ciragad legten wir eine kurze Rast ein, um unsere Kräfte zu sammeln. Der Herbst zeigte sich von seiner unfreundlichsten Seite und wir sehnten uns nach einem warmen Kamin und einem trockenen Bett. Doch bis Ragath war es noch ein gutes Stück Weg, den wir tapfer auf uns nahmen.

In Ragath gönnten wir uns eine gute Unterkunft. Gray nutzte die Gelegenheit, die Nordlandbank aufzusuchen, während Andaryn sich zu den Beilunker Reitern begab.

Die letzten Meilen nach Drakonia führten uns über enge Pfade und offenes Feld.

Als wir endlich in Drakonia eintrafen, waren wir erschlagen von der Größe der Anlage. Ich hatte schon viele Geschichten und Berichte gehört, aber die Ausmaße selbst zu erleben war etwas anderes. Wenn man vor Toren steht, die Drachen angemessen waren, spürt man, wie winzig und unbedeutend man doch ist.

Am Eingang schien einer der Wächter zunächst zu zögern, Gray einzulassen, entschied sich dann jedoch um und ließ uns eintreten.

Wie der Zufall so spielt, trafen wir innerhalb der Anlage auf Mahmud ibn Umran sal Hidaybeth Al’achami, einem alten Studienkollegen von Gray, der uns herzlich willkommen hieß.