DSK Session 4 - Tagebuch von Inigo

Nachdem wir ein paar Tage unsere Blessuren gepflegt hatten, trafen wir uns zufällig – oder auch nicht, wer weiß das schon – in Goldis Taverne. Außer dass wir denselben Raum teilten, hatten wir nicht viel gemeinsam. Das änderte sich, als die Tür aufging und der Waschbär mit dem Namen Hase hereinkam. Er sprach von einem Abenteuer in Wolldorf. Doch mehr konnte er uns nicht sagen, denn wir sollten dort einen Freund von ihm treffen. Immerhin gab er uns ein paar Kleinigkeiten, die man auch nicht an jeder Ecke bekommt. Ravenna war wieder mürrisch und konnte die Waren nicht zu schätzen wissen. Typisch Waldkatze: Was nicht glitzert, ist nur Müll. Wenigstens freute sich Ruben über die Filzmaus und Jack über einen Filzhut. Es hörte sich alles interessant an, und naja, von uns war noch keiner in Wolldorf; ehrlich gesagt, kannte ich es vorher nicht.

Wir diskutierten, wie wir am besten dahin gelangen würden. Selbst ist der Kater: zu Fuß oder bei einem Karren der Menschen mitfahren. Unser alter Exhibitionist wollte natürlich wieder blank ziehen und sich vor die Menschen werfen. Das mag vielleicht bei den kleinen Menschen funktionieren, aber bei den großen habe ich da so meine Zweifel. Also sind wir zu Fuß los. Nach einem guten Tagesmarsch haben wir ein Lager aufgeschlagen. Wir hatten Hunger und nicht jeder hatte Proviant dabei. Also beschlossen wir, etwas zu fangen. Ich muss gestehen, dass ich mich im Wald und mit den Kreaturen dort nicht so auskenne. Ratten findet man ja eher in der Kanalisation. Eigentlich hätte ich erwartet, dass Ravenna mal schnell ein oder zwei Vögel fängt, aber naja, selbst wenn sie so flink wäre, hätte sie bestimmt nur einen für sich gefangen. Also dann doch als Team los – naja, das macht ja irgendwie auch mehr Spaß, auch wenn ich es den anderen nicht verraten werde. Ein paar von uns, bin mir nicht mehr sicher, aber ich denke, es waren Benni und Jack, hörten das wilde Gekrächze von Raben oder Krähen über uns in den Bäumen. Zum einen konnten sie es nicht genau bestimmen, aber die Äste der Bäume gingen auch ineinander über, also blieben drei Bäume. Da die Taktik, einzelne Gruppen pro Baum als sinnvoll erachtet wurde, setzten wir diese in die Tat um. Ravenna und Benni fingen an und kamen auch sehr schnell wieder zurück. Was sie genau entdeckt hatten, keine Ahnung. Jedenfalls wollten sie nicht mehr hoch. Jack versuchte auch sein Glück an einem anderen Baum. Er war etwas länger oben. Das Krähengeschrei war laut, und Jack kam mehr als Hackfleisch denn als Katze herunter. Okay, blieb noch der dritte Baum.

Ruben und ich wollten da rauf, Benni und Ravenna haben sich angeschlossen. Was wir dort oben antrafen, war nicht das, was wir erwartet hatten. In dem Baum saß eine riesige Spinne. Und wenn ich riesig sage, dann meine ich riesig. Sie war bestimmt doppelt so groß wie eines von diesen komischen Menschendingern. Bei Ravenna trat sofortige Schockstarre ein. Ich kann aber nicht sagen, was das ausgelöst hat. Eventuell hat die Spinne ein Gift gespuckt. Als sich die Spinne näherte, blieb Ruben nichts anderes übrig, als Ravenna vom Baum zu stoßen. Mit Schubsen kennt er sich ja aus. Benni wurde direkt von der Spinne angegriffen. Mutig stellte ich mich der Spinne entgegen, damit die anderen zwei abhauen konnten. Ruben tat das auch sofort, aber Benni hat sich wohl etwas überschätzt und die Spinne nochmal angegriffen. Naja, er hätte ihr auch was vordichten können, das hätte denselben Effekt gehabt. Also erwischte die Spinne mich auch noch. Nachdem ich sie dann zum zweiten Mal attackiert hatte, sah ich zwar, dass sie blutete, aber mehr Effekt hatte es zu dem Zeitpunkt noch nicht. Zum Glück entschied sich Benni dann endlich, runterzuklettern, und ich konnte auch abhauen.

Wir entfernten uns dann etwas von den Bäumen und machten uns dann auf die Jagd nach etwas anderem. Jack musste sich erstmal ausruhen, und wir anderen schafften es, zwei Fasane zu entdecken und zu erledigen. Das Abendessen war somit gesichert.

Am nächsten Tag kamen wir in Wolldorf an. Dort trafen wir einen Kater, Joka Saufuchs oder so. Keine Ahnung, warum er sich im Namen mit einem Schwein identifiziert, aber das ist mir auch egal. Er hat uns jedenfalls gesagt, wo wir Saytan finden. In der Milchschenke fanden wir ihn dann auch. Ich habe dort auch ein sehr interessantes Pärchen getroffen und eine gute Unterhaltung geführt, aber das tut jetzt nichts zur Sache. Saytan erzählte uns von einer Drachenhöhle, in der ein gewaltiger Schatz auf uns warten würde. Er suchte ein paar Abenteurer, die das geheime Rätsel lösen können. Wir willigten ein und wollten es uns mal anschauen. Saytan brachte uns zu einem seltsamen Tor im Felsen. Benni konnte den Text darüber lesen: “Der Schlüssel zum Tor ist das Wissen der Stadt” oder so ähnlich. Wir gingen also zurück zur Stadt, und tatsächlich hatte Jack eine Idee. Er sah eine Statue mit einem Buch und bei genauerer Betrachtung erkannten wir fünf murmelgroße Löcher. Saytan erinnerte sich, dass es mal fünf Murmeln gab, die die Menschen streng bewacht hatten, bis eine findige Katze sie gestohlen hat. Sie sind wohl noch irgendwo im Dorf, aber wo genau, gilt es jetzt herauszufinden.