Das schwarze Auge - 28. Runde der Kampagne: Greifenfurter Adel

Bevor unsere Gruppe weiter in Richtung Junkertum Finsterwacht ritt, ergänzten wir unsere Ausrüstung in Greifenfurt. Einen Tag bevor wir das Junkertum von Andaryn erreichten, passierten wir einen alten Turm. Dort machten wir eine schreckliche Entdeckung: Die Familie von Sophie Eslamsrodener war von Orks brutal ermordet worden. Ihr Vater wurde dem orkischen Blutgott Tairach geopfert, während ihre Mutter unauffindbar war. Das Haus war verwüstet, und es wurde klar, dass dringend etwas gegen die Orks unternommen werden musste. Wir beschlossen, alles genauer anzusehen und Spuren zu suchen. Aber wir wollten auch nach den Ringen Ausschau halten.

Ulfgar und Leonore von Ravenswald teilten sich auf, um nach den umliegenden Gehöften und Siedlungen zu schauen und sich dann in vier bis fünf Tagen wieder bei uns zu melden.

Gemäß der Niederschrift von Haubrecht Secundius zu Liederhofen machten wir uns auf die Suche nach dem Ring, welchen dieser vor 500 Jahren versteckte. Nach mehreren Fehlversuchen gelang es uns, einen rostigen, breiten Ring an einem toten Baum auszugraben. Gray probierte den Ring an und fühlte sich sofort ein wenig schwächer. Mit dem Ring am Finger spürte er aber auch, dass sich noch etwas bei der Statue auf der kleinen Insel verbarg. Da unsere Gruppe offenbar keine guten Schwimmer hatte, hangelten sich meine Kameraden mit Hilfe eines Seils durch den Fluss zur Insel. Am Sockel der Statue gruben sie einen zweiten Ring aus. Gray zog auch diesen an und fühlte sich nun auch geistig ausgelaugt. Da der Bericht des Kartographen auf Feuer und verbrannte Leichen verwies, einem Element, dem Gray so gar nichts abgewinnen kann, gab er die Ringe an Kalidor weiter.

Darüber hinaus untersuchten die Kameraden die Statue und stellten fest, dass das Feuer in der Schale nicht erlosch, vermutlich aufgrund von uralter Magie.

Inspiriert von dem Reisebericht, mit beiden Ringen an Kalidors Fingern und einer Fackel in dessen Hand, konnten wir innerhalb des Turms einen alten Zauber auslösen, der einen Geheimgang in eine Höhle freilegte. Bei einer erneuten Erkundung der Höhle fanden wir, nahe der Stelle, an der Hassan y ben Khorim Al’jamila starb, einen weiteren magisch versteckten Geheimgang, der unsere Gruppe in einen Dungeon führte. Der Geheimgang brach neben uns mit einem lauten Getöse auf, sodass uns der Schreck in Mark und Bein fuhr.

An einer Treppe, die tief in das feste Vulkangestein führte, beschloss ich, zurückzubleiben und Wache zu halten, falls die Orken zurückkämen.

Am Ende der Treppe erwartete meine Freunde eine enorme Eingangshalle mit einer Deckenhöhe von über vier Metern, aber auch eine Höhlenspinne, die die Gruppe angriff. Nachdem diese besiegt war, wurde das Verlies erkundet. Kalidor und FirePhoenix, der Barbar, preschten hierbei voller Tatendrang voran.

Zwei der drei südlichen Räume des Verlieses waren eingestürzt. Der dritte Raum war vor langer Zeit vielleicht eine Bibliothek gewesen, doch heute waren Bücher und Regale zerfallen. Im Nordosten fanden wir einen Raum, in dem vermutlich ein Bader seinem blutigen Handwerk nachging. Warum dieser Raum allerdings auch Käfige enthielt, war uns nicht klar. In diesem Raum fanden wir auch einen Geist, eine gefesselte Seele, die Kalidor ein wenig Angst einjagte, aber ansonsten harmlos schien. Die wenigen Worte, die diese Seele an die Gruppe richtete, beschrieben, wie der Geist mittels Feuer in seine Existenz gezwungen wurde und dass sein Schicksal an das Schicksal des Verlieses gebunden war. Vermutlich handelte es sich bei dem Geist um die Person aus der Geschichte des Kartographen, welche ursprünglich die Ringe trug. Neben dem seltsamen Raum befand sich eine Art Zelle, die mit Ketten ausgeschlagen war und ebenfalls einen Käfig enthielt.

Im Nordwesten entdeckte die Gruppe einen Raum, der einst eine Unterkunft gewesen sein musste. Hier fand Link ein Dietrich-Set, welches er Kalidor schenkte. Der westliche Raum erinnerte an eine Art Kirche. Sieben Bänke waren in Richtung einer riesigen Statue ausgerichtet, die der auf der kleinen Insel ähnelte. Diese Statue wies mit ausgestrecktem Arm auf die schweren Eisentüren, welche zu einem Raum in der Mitte des Verlieses führten. Zu Füßen der Statue lagen etwa 1300 alte Silbermünzen.

Link knackte das Schloss der Eisentüren, und die Gruppe gelangte in den Raum. Im Boden des Raumes waren ein Heptagramm und ein Hexagon eingelassen, letzteres mit nach außen weisenden Pfeilen an jeder Seite. Die Decke des Raumes wies ebenfalls ein Heptagramm auf, welche genau über seinem Gegenstück auf dem Boden lag. Die Symbole bestanden aus einem uns unbekannten Metall. Gray vermutete, dass es eine magische Bewandtnis haben müsste. In jeder Ecke des Raumes stand eine Statue, die der vor dem Raum und auf der kleinen Insel vor dem Turm ähnelte. Jede der Statuen streckte beide Hände aus, als ob sie etwas halten würde, vielleicht Feuerschalen. Der Sinn der gesamten Einrichtung erschloss sich uns leider nicht. Dennoch ließ das Hexagon Andaryn vermuten, dass es sechs Ringe geben könnte.

Nach Ende der Erkundung stellten wir fest, dass sich die Geheimgänge hinter Kalidor schlossen. Ob er dies vielleicht unbewusst auslöste oder ob sich eine andere Mechanik dahinter verbarg, konnten wir nicht ermitteln. Aber wir brachten die bis auf wenige Kreuzer leere Truhe aus dem Turm in das Verlies und füllten sie mit den Silbermünzen auf.

Die Suche und Erkundung kostete uns zwei Tage, sodass wir heute den 12. Travia 1043 BF schrieben, den Tag der Treue.